Schloss Petronell (Petronell-Carnuntum)
Prächtiger dreigeschossiger Bau um einen großen
Hof mit herrlicher Freitreppe und achteckigen Ecktürmen.
Außenfront mit Stuck verziert, Hoffassade mit Medaillons
von römischen Kaisern. Über eine Steinbrücke
erreicht man das ehemalige Wasserschloss, über die Freitreppe
den Uhrturm mit Kegeldach. Zu den Sehenswürdigkeiten
zählt der Freskensaal, die Sala Terrena und das Goldene
Ahnenzimmer.
Das Schloss Petronell zählt zu den bedeutendsten Renaissance-Schlössern
Mitteleuropas. Seine Geschichte reicht zurück bis in
die Römerzeit. Urkundlich wird es 1077 mit Königin
Agnes erwähnt, um 1200 ist es im Besitz der Liechtenstein,
im 14. Jahrhundert im Besitz der Kranichberger. 1673 wurde
das Schloss durch Domenico Carlone und Carlo Canevale in seine
heutige Form gebracht. Seit 1656 ist es im Besitz der Grafen
Abensperg und Traun.
1661 wird Carlo Martino Carlone erwähnt als Architekt
der Servitenkirche in Wien. Zwischen 1660 - 66 errichtete
er mit seinem Bruder Domenico als Bauführer die Amalienburg
und ab 1666 den Leopoldinischen Trakt der Hofburg (1668 durch
Brand zerstört). 1660 fällt sein Name im Zusammenhang
mit dem Bau des Schlosses Petronell, er arbeitete dort bis
zu seinem Tod mit seinem Bruder Domenico als Bauführer.
Nach 1663 Barockisierung der Fassade von Schloss Eszterhàzy
in Eisenstadt. Vor der Jesuitenkirche Am Hof in Wien errichtet
er das Postament für die Mariensäule.
Immer noch gibt es widersprüchliche Theorien, ob das
Schloss zufällig an seinem Platz steht, oder vielleicht
bewusst auf Resten der antiken Stadt Carnuntum gebaut wurde.
Carnuntum, die alte Römerstadt am Donau-Limes, ist Österreichs
größte archäologische Landschaft und zählt
zu den bedeutsamsten Funden römischer Kultur in Europa.
Sie war die Hauptstadt der römischen Provinz Oberpannonien
und wies unter anderem zwei große Amphitheater und ein
großes Forum auf. Zwischen 40.000 und 70.000 Bewohner
lebten während der Blütezeit von Carnuntum in der
Stadt.
Das Schloss, gelegen am Tor zum Nationalpark "Donau
Auen" hat eine Nutzfläche von ca. 10.000 m2. Der
jetzige Pächter des Schlosses, Architekt Walter Hildebrand,
will das heute noch baufällige historische Gebäude
zu einem international renommierten Studien- und Seminarbetrieb
umbauen. Ziel ist letztlich die Verwirklichung eines wissenschaftlichen
und touristischen Zentrums, vor allem für Gäste
aus den östlichen Nachbarländern, mit angeschlossener
Spitzengastronomie. Schloss Petronell soll so, wie schon einst
Carnuntum, zu einem Schnittpunkt zwischen Ost und West werden.
Pentronell ist nur 15 Minuten vom Flughafen Schwechat und
ca. 30 Minuten von Wien und Pressburg entfernt. S-Bahn geht
stündlich von Wien Mitte, Busse fahren auch.
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