Joshua Sobol
Geboren 1939 in Tel Aviv als Sohn osteuropäischer Einwanderer.
Philosophie-Studium an der Sorbonne, Paris. Lehrer in einem
Kibbuz. Sobol ist einer der führenden israelischen Dramatiker.
Weltweit bekannt wurde er mit den Theaterstücken "Weiningers
Nacht" (1982) und "Ghetto" (1984). Sobol war
Theaterdirektor in Haifa. Dozent an der Universität in
Tel Aviv.
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e-mail: josobol@netvision.net.il
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Joshua Sobol lebte zunächst in einem Kibbuz und studierte
dann an der Sorbonne in Paris, wo er in Philosophie promovierte.
Sein erstes Stück The Days to Come wurde
1971 am Stadttheater in Haifa uraufgeführt, wo Sobol
später von 1984 bis 1988 auch künstlerischer Leiter
war. Sobols internationale Karriere begann 1983 mit Weiningers
Nacht (The Soul of a Jew) über den
österreichischen Philosophen und Selbstmörder Otto
Weininger am Theater Haifa, das zur Eröffnung des Edinburgh
Festivals eingeladen und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet
wurde. Peter Zadek brachte das Stück 1986 ans Hamburger
Schauspielhaus, wo Paulus Manker die Titelrolle spielte. Manker
inszenierte das Stück 1988 am Wiener Volkstheater mit
sich selbst in der Hauptrolle und verfilmte die Produktion,
die 1990 bei der Berlinale zu sehen war.
Ein Welterfolg war 1984 Ghetto, das Peter Zadek
an der Berliner Volksbühne herausbrachte. Ghetto
wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und in über
25 Ländern aufgeführt. Das Stück wurde in Deutschland
zum besten Stück und zur besten Aufführung des Jahres
gewählt. Mit den Stücken Adam (1989)
und Underground (1991) bildet es das Ghetto-Tryptichon.
Als es 1988 im Zuge der Uraufführung seines Stückes
Das Jerusalem Syndrom zu heftigen Auseinandersetzungen
und Protesten in ganz Israel kam, trat Sobol von seinem Posten
als künstlerischer Leiter des Theater Haifas zurück
und widmete sich nur mehr dem Schreiben. Sobols Roman Schweigen
kam 2001 im Luchterhand Verlag heraus, sein zweiter Roman
Whisky's Fine erschien 2005.
Joshua Sobol ist mit der Bühnen- und Kostümbildnerin
Edna Sobol verheiratet, sein Sohn Yali ist einer der bekanntesten
Rockstars Israels.
Mit dem Wiener Schauspieler und Regisseur Paulus Manker arbeitet
Sobol seit 1985 zusammen; sie realisierten eine Reihe von
Projekten, die neue Räume und Formen theatralischen Erlebens
schufen:
1995 adaptierten sie als «blutige Groteske» gemeinsam
mit Niklas Frank dessen Abrechnung mit der jämmerlichen
Figur seines Vaters, Hans Frank, Hitlers Generalgouverneur
in Polen, der 1946 in Nürnberg gehenkt wurde. Im Spielort
Theater an der Wien saß das Publikum auf der Drehbühne
und wurde von Schauplatz zu Schauplatz gedreht, mit Hilfe
der Hydraulik sogar in Keller und Unterbühne gefahren.
Eine Grottenbahnfahrt des Grauens, mit historischen Filmeinspielungen,
Projektionen und Dokumenten aus Franks Familienalbum. Österreichs
FPÖ-Chef Jörg Haider klagte, da er bei Franks Gang
zum Galgen mit aufmunternden Rufen sein Bühnendebut feierte.
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Joshua
Sobol, Paulus Manker,
Niklas Frank |
1996 schufen sie Alma - A Show Biz ans Ende,
eine interaktive theatralische Reise über das Leben von
Alma Mahler-Werfel, der berühmtesten Künstlermuse
des 20. Jahrhunderts, bei dem die verschiedenen Handlungsstränge
simultan in den Räumen des Jugendstil-Sanatoriums Purkersdorf
bei Wien stattfanden. Die mehr als 10-jährige Aufführungsgeschichte
führte Alma an die Städten ihres Lebens,
Venedig (2002), Lissabon (2003) und Los Angeles (2004). Im
Herbst 2005 feierte das Kultstück in Wien seine 250.
Aufführung und kommt 2006 nach Berlin.
2000 produzierten Sobol und Manker im Wiener Revuetheater
Ronacher ihr bisher aufwendigstes Projekt: F@lco - A Cyber
Show, eine Multimediashow über den österreichischen
Popstar Falco, dessen Leben mit Laser, 3D-Animationen und
Wasserleinwand wiedererweckt und auf einer Bühne in @-Form
im Stil eines Rockkonzertes präsentiert wurde.
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G. Makazaria, Hansi Lang, P. Quirante,
R. Gregory
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Bühne F@lco-Cyber Show
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2003 inszenierte Manker die Uraufführung von Sobols
iWitness am Cameri Theater Haifa, die Geschichte
des Kriegsdiensverweigerers Franz Jägerstädter,
als Parallele zu den israelischen "Refusniks", jungen
Soldaten, die sich weigern, in den besetzten Territorien Dienst
zu tun in Israel ein äusserst virulentes Thema, nota
bene in Zeiten des Kriegs.
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Szene aus iWitness:
Oren Yadgar und Itai Tiran
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Szene aus iWitness:
Aviv Zemer und Itai Tiran
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Theaterstücke
1971 The Days To Come / 1973 Status Quo Vadis / 1974 Sylvester
72 / 1975 The Joker / 1976 Night Of 20th / 1976 Nerves / 1977
Tenants / 1977 Gog & Magog Show / 1977 Repentance / 1978
Homeward Angel / 1979 Wedding Night / 1980 The Last Worker
/ 1981 Wars Of The Jews / 1982 Weininger's Night / 1984 Ghetto
/ 1984 Passodoble / 1985 Palestinian Girl / 1986 Countdown
/ 1987 Jerusalem Syndrom / 1989 Adam / Underground / 1991
Solo / 1991 A&B / 1991 Eye To Eye / 1992 Ring Twice /
1993 Nice Toni / 1993 Love For A Penny / 1993 Shneider and
Shuster / 1994 The Masked Ball / 1994 Bloody Nathan / 1995
The Father / 1995 Village / 1996 Alma / 1996 Honey /
1997 Ma Ni Ma Mama Zavta / 1997 Home Cinema / 1998 Strangers
/ 1999 F@lco - A Cyber Show / 1999 La Torana / 2000 Gebirtig
/ 2000 17 Top / 2001 Crocodiles / 2002 Homeless / 2002 Eye
Witness / 2002 Real Time / 2003 Love In Dark Times / 2003
A Mentsch / 2005 A Working Class Hero / 2005 Kol Nidrei / 2005 A Workin Class Hero /
2006 Charmed Life / 2006 South Of The Equator /
2006 Kol’s Last Hour /
2007 I Am Not Dreyfus /
2007 Man Of The Century /
2007 Wanderers /
2008 Jo Suess /
2008 Sinners /
2008 A Pigs Purimspiel /
2009 Darfur At Home
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Inszenierungen
Ghetto (Essen & Bremen), "Goldberg Variationen
von George Tabori, (Dortmund, 1993), Adam (Mannheim,
1993), Shneider und Shuster (Basel, 1994), Schöner
Toni (Jerusalem, 1994) Ghetto (Washington
D.C., 1995), Gens [Ghetto Triptych] (Weimar, 1995),
Ghetto (Haifa, 1998), Alma (Cameri,
Tel Aviv, 1998), Ghetto (Wesleyan University Theatre
USA, 2000), Der Kaufmann von Venedig (Illinois
Shakespeare Festival, 2002), iWitness (Stadttheater
St. Gallen, 2004), "The Merchant Of Venice" (Stadt theater St. Gallen, Switzerland, 2007),
"Ghetto" (Klagenfurt Stadttheater, Austria, 2008), " Kol
’s last Kol (NTB - Dornach, Switzerland, 2008)
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Auszeichnungen
Davids Harp Award (s Best Play of the Year) für
Night Of The Twentieth (1976), Homewards
Angel (1979), The Last Worker (1980), Weiningers
Night (1982), Ghetto (1984); 1986 The
Palestinian Girl (Issam Sirtawi Award), 2001 Schweigen
(Sapir Award Nomination / Best Novel of the Year), 2003 Rosenblum
Award for The Contribution to Israeli Theatre / Ghetto
(1985 Theater Heute German Critics Choice / Best Foreign
Play, 1989 The Evening Standard award for Best Play of the
Year. London, 1989 The Critics Circle London Theatre
Awards / Best New Play, 1990 Laurence Olivier Awards / Award
Nomination / Best Play, 1995 Mainichi Art Prize / Best play
of the year / Tokyo, Japan, 1996 Yumiuri Shimbun Grand Prize
best play of the year, Tokyo, Japan, 1996 Yoshiko Yuasa Prize
/ Best play of the year. Tokyo, Japan). |
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