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Zauberfrau und Monstrum

Agnes Winklarz

Von den einen vergöttert, von den anderen verachtet - kaum eine Frau spaltet die Gemüter wie Alma Mahler-Werfel. Zu einer Reise durch ihr Leben lädt das Kronprinzenpalais vom 21.04.- 27.05.06 ein.

Wie kann eine einzige Frau so gegensätzliche Wesenszüge in sich vereinen? Verführerisch und liebreizend sein, gleichzeitig jedoch rassistisch und herrschsüchtig. "Sie war eine große Dame und gleichzeitig eine Kloake", urteilte Marietta Torberg, Ehefrau des österreichischen Schriftstellers Friedrich Torberg, über ihre Freundin.

Ihre Feinde haben Alma Mahler-Werfel verabscheut: "ein liederliches Weib" war sie nach Auffassung von Richard Strauss. Eine "aufgeblasene und dumme" "Walküre", die "wie ein Loch trank", so das vernichtende Urteil von Gina Kaus und Claire Goll. Das Fazit ihrer Verehrer: "Schön, klug, geistreich", "sie hat alles was ein anspruchsvoller Mann von einem Weibe verlangen kann". Die Liste derer, die ihr verfallen waren, ist lang und liest sich wie ein Prominentenlexikon des 20.Jahrhunderts: Gustav Mahler, Walter Gropius, Oskar Kokoschka, Franz Werfel.

Doch über einen längeren Zeitraum kam keiner in den Genuss des "hübschesten Mädchens Wiens". Gustav Mahler war ihr erster Mann. Acht Jahre währte die Treue, bevor sich Almas angestaute Frustration in zügellosen Liebesnächten mit Walter Gropius entlud.

Doch die Leidenschaft verflog, weshalb Alma noch vor ihrer Ehe mit Walter Gropius, eine exzessive Affäre mit Oskar Kokoschka begann. Das einzige was ihm nach drei Jahren von ihr blieb war eine lebensgroße Puppe, die jedoch einem seiner Wutanfälle zum Opfer fiel, während eines nächtlichen Besäufnisses geköpft wurde.

Der jüdische Dichter Franz Werfel war es, der sich anschließend an ihrer Seite wähnen durfte. Mit fünfzig Jahren heiratete die Künstlermuse ihn. Noch während ihrer Ehe mit Gropius wurde sie von Werfel schwanger, verlor jedoch das Kind, was sie auf Werfels jüdische Herkunft zurückführte.

Trotz ihrer antisemitischen Gesinnung beschloss sie, mit ihm vor den Nazis nach Spanien zu fliehen, wo sie bis zu seinem Tod zusammen lebten.

Alle Stationen ihres Lebens sind ab dem 21.04.06 in einem interaktiven Theaterstück im Kronprinzenpalais zu verfolgen. "ALMA A SHOW BIZ ans ENDE" so der Name der Vorführung, bei der die ZuschauerInnen siebzehn Räume frei begehen und dabei vier Alma Darstellerinnen aus der Nähe beim Lieben, Streiten, Musizieren zusehen können.

Paulus Manker, Schauspieler und Regisseur reist mit seinem Theaterstück bereits seit sechs Jahren durch Wien, Venedig, Lissabon und Los Angeles, hat sich dabei jedoch "jedes Jahr neu erfunden", "teilweise mit neuen Szenen, teilweise mit neuen Schauspielern".

Seine Faszination für Alma Mahler-Werfel hat unter der Routine der Aufführungen jedoch nicht gelitten, weshalb er auch bestreitet, die liebeshungrige Dame mit seiner Inszenierung in Verruf zu bringen. "Die Einordnung als V.I.P .-Schlampe stimmt sicher nicht. Sie hat allen Männern ihres Lebens zum großen Erfolg verholfen. Weder Mahler, Gropius noch Werfel waren berühmt, als sie Alma trafen. Sie hat mehr an das Genie ihrer Männer geglaubt, als die Herren selber."

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