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"Alma" oder nichts wie hinterher
von Katharina Salzer

Oskar Kokoschka zieht in den Krieg. Er hetzt durch die Gänge, kämpfend. Ihm nach. Oder soll die Theaterproduktion in Schloss Petronell doch in eine andere Richtung gehen? Sie tut das auch.

Alma spricht mit Gustav Mahler, sie, die als Zauberfrau bezeichnet wird, liebt und beleidigt. Alma flüstert einen ihrer Geliebten ins Ohr. Noch ein Schritt nach vorne ist notwendig, um sie genau zu verstehen. Die Schauspieler sind zum Greifen nahe.

Die "Femme Fatale" spielt mit Walter Gropius und Franz Werfel. Sie inspiriert ihre Liebhaber von Klimt bis Zemlinsky. Sie fasziniert die Menschen.

Die größte Geniesammlerin ihrer Generation, nimmt die Zuschauer bei "Alma - A Show Biz an Ende" mit auf die Reise. Diese beginnt bei ihrer Geburtstagsparty im Schloss Petronell. Wohin sie führt, darf jeder Besucher selbst entscheiden, dabei muss er in Kauf nehmen, dass er auch einiges versäumt.

ALMA Der Schauspieler und Regisseur Paulus Manker - er ist als Kokoschka zu sehen - fordert vom Publikum Mobiltität. Die Szenen des Stücks laufen an vielen Orten gleichzeitig ab und manchmal auch wieder zusammen.

Der Zuschauer wandert durch die lustvollen Lebensstationen der legendären Muse. Simultan spielen drei Alma-Besetzungen in den Gemächern und Stockwerken, im Freien. Mit den Schauspielern wird an Almas üppiger Geburtstagstafel schließlich auch diniert.

Manche haben das Stück öfter miterlebt. Eine Alma-Manic bringt es auf 73 Vorstellungen. Die Theaterproduktion ist eine der ungewöhnlichsten und erfolgreichsten Österreichs. Das Werk wurde 1996 uraufgeführt. Sechs Sommer lang diente das Sanatorium Purkersdorf als Aufführungsort. Schließlich übersiedelte Alma nach Venedig, dann nach Lissabon und nach Los Angeles - in einen alten Filmpalast, wo der Hollywood-Glanz vergangener Zeiten wieder lebendig wurde.

Heuer ist der Spielort Petronell. In diesem Renaissance-Schloss bei den Donauauen, soll Alma ihren abschließenden Triumph feiern - und die Besucher mit ihr.

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