Reserl Kammerzofe Die Magd Hulda diente im Hause Oskar Kokoschkas in Dresden, als dieser sich 1919 bei einer Münchner Puppenmacherin eine lebensgroße Puppe von Alma anfertigen ließ, um über den Verlust seiner Geliebten hinwegzukommen. Als Kammerzofe Reserl wurde Hulda sodann von Kokoschka unterwiesen, der Puppe zu Diensten zu sein, für die er einen großen Aufwand zu treiben gedachte. Tägliche Ausfahrten mit dem Wagen, Opernbesuche und Bankette sollten zu Ehren der AlmaPuppe veranstaltet werden. Reserl selbst war ihrem Dienstherrn, den sie «Rittmeister» nannte, in großer Liebe zugetan und brachte ihm alle nur erdenkliche Hingabe entgegen. Sie ritzte sich sogar seine Initialen mit einem Messer in die Brust. Als Kokoschka Reserls Zuwendung nicht anzunehmen verstand, verschwand sie in den zwanziger Jahren aus Dresden und niemand weiß, was aus ihr geworden ist. | | | | | | Kokoschka: Mädchen mit Puppe (1921/22) | | Kokoschka: Reserl | | |